Drama in Nachspielzeit

Enttäuscht, fassungs- und sprachlos saßen die Sarower Traktorkicker nach dem Derby gegen die Sturmvögel am Völschower Platz und konnten und wollten einfach nicht glauben, was da gerade in der Nachspielzeit passiert ist. Auf der anderen Seite konnten die Völschower ihr Glück kaum fassen, dass sie diese Partie noch mit 2:1 gewonnen hatten.

Acht Minuten Nachspielzeit zeigte der Schiedsrichter an, zwei waren rum und die Sarower führten immer noch mit 1:0 durch den frühen Treffer von Danilo Kellmann (8.), der kurz nach dem Treffen verletzt vom Feld musste. Traktor führte aber eben auch nur mit 1:0. Das sie nicht höher führten, lag an einigen verpassten Chancen, teils hochkarätig. Die fehlende Effektivität müssen sich die Sarower ankreiden lassen und sollte mit ausschlaggebend werden, dieses Spiel hätten sie nie verlieren dürfen.

Ein Stück weit haderten die Sarower bei den Gegentoren von Schillack (90.+2.) und dem Elfmetertor von Boll (90.+5.) mit Schiedsrichterentscheidungen. Der Ausgleich resultierte aus einem Freistoss, der sehr fragwürdig war, beim Abpraller stand Schillack dann im Strafraum zu frei. Der Elfmeterpfiff war unstrittig, zuvor nahm aber ein Völschower den Ball mit der Hand mit, aus dem der Strafstoss dann resultierte.

Die frühe Führung von Kellmann, die Giermann stark vorbereitete, gab Traktor Sicherheit. Völschow hatte nur wenige Offensivaktionen, die Sturmvögel taten sich im Spiel mit dem Ball richtig schwer. Teske (10./42.), Pook (14.), Hahn (40.) und Giermann (41.) hatten gute Chancen auf das zweite Tor.

Auch bis zur 70.Minute änderte sich wenig am Spielgeschehen, Traktor hatte mehr Ballbesitz und Struktur im Spiel. Bei zweimal Alu von Hahn (68.) und John (70.) hatten sie Pech im Abschluss. Teske scheiterte in einer eins-zu-eins-Situation am Völschower Keeper Stöwesand (71.) und bei einer Direktabnahme nur knapp (73.) und auch Paul Giermann (78.) verpasste eine weitere Chance.

Die Völschower meldeten sich in Minute 76 das erste mal so richtig gefährlich vor dem Sarower Tor, als Herrmann den Ausgleich liegen ließ. Zwei Minuten später war es nochmal eng vor dem Garz Tor. Das Alu bewahrte Traktor in der 86.min vor dem Ausgleich, Herrmann schlenzte einen Ball an den Pfosten.

Die Zeit tickte runter, Traktor wäre der wohl verdiente Derbysieger gewesen, aber es folgte die denkwürdige Nachspielzeit.

Völschow rutschte an Traktor in der Tabelle vorbei auf Platz acht und muss im letzten saisonspiel nach der Pfingstpause beim FSV Kummerow antreten. Traktor muss beim TSV Friedland II und läuft dort Gefahr, bei einer Niederlage und gleichzeitigen Siegen von Chemnitz und Rosenow noch auf den vorletzten Tabellenplatz abzurutschen.

Traktor Sarow:

Garz – Dokter, Grimmberger, Lange (65.min Schubert), G.Kellmann, Pook, John, Hahn, D.Kellmann (10.min Olsowski), Giermann, Teske (83.min Wollenburg)

Tore:

0:1 (08.min) D.Kellmann

1:1 (90.+2.min) Schillack

2:1 (90.+5.min) Boll / 11m

Gelbe Karten:

Pook (73.min/Foul), Schubert ((90.+3min/Foul)

Schiedsrichter:

Häusler / Riedel, Balk